The Holiday

Date December 10, 2006 | Map

Vor gut zehn Jahren war ich noch auf dem Weg zum Kinojunkie mit vier bis acht Kinobesuchen pro Monat. Meist Programmkinos mit den wirklich guten, aussagekräftigen (ok, manchmal auch experimentell-alternativen) Filmen, aber auch Cineplexes mit den cinematografisch und FX-mäßig beeindruckenden Mainstream-Filmen. Hier in London bin ich dieses Jahr erst zum zweiten Mal im Kino. Und ich habe es nicht unbedingt vermisst.

Natürlich übt Film immer noch eine Faszination aus. Auf großer Leinwand fällt es leicht, in meist perfekt inszenierte Geschichten einzutauchen und die meist fiktiven Erlebnisse der Filmhelden, ob tragisch oder erfolgreich, zu verfolgen. Filme sind runde Geschichten, regen Fantasie an und tragen irgendwie zum eigenen Erfahrungsschatz bei, zumindest wenn sie zu Selbstreflexion führen, weil man sich mit Charakteren indentifiziert oder von ihnen abgrenzt.

Aber Filme kann man überall sehen. Auf der ganzen Welt. In London gibt es genug Dinge, die man nicht überall erleben kann. Nur hier. Um die wenige Freizeit, die man hat, bestmöglich zu nutzen, nehme ich daher lieber die einmaligen, typisch ortsbezogenen Dinge wahr, und dann fällt Kino hinten runter. Lediglich der soziale Aspekt ist nunmehr ein Grund, Kino nicht völlig zu ignorieren: Es macht Spaß, mit Menschen, die man schätzt und mag Filme gemeinsam zu erleben.

So kam es auch, dass ich mich mit einer Freundin in einer absoluten Mainstream-RomCom mitten auf dem Leicester Square wiederfand: The Holiday mit Cameron Diaz und Jude Law, Kate Winslet und Jack Black. Immerhin war ich jetzt auch mal in einem der Haupt-Premierenkinos, und zwar im Odeon West End, wo häufiger mal Limousinen vorfahren, um internationale Filmstars auf den roten Teppich auszuspucken. Mit über 800 Sitzen war der Saal auch nicht gerade klein.

Der Film selbst war ein wirklich netter Chick Flick, unterhaltsam erzählt und mit einigen tatsächlich überraschenden Wendungen. Und wie es sich für einen Film dieser Kategorie zur Vorweihnachtszeit gehört, mit gehörigen Portionen Schmalz und Romantik. Hach ja. Feels good afterwards. Und zwar so gut, dass wir anschließend noch im Porcupine waren, wo die Atmosphäre inmitten bingedrinkender Party People und verlorener Touristen zwar nicht mehr ganz so romantisch war wie der Film, aber auch hier gilt: Es macht Spaß, mit Menschen, die man schätzt und mag Pubs gemeinsam zu besuchen.

Porcupine: Beer in the Evening
Porcupine: Fancy a Pint

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