Orgelgala

Date June 3, 2007 | Map

Die schicke Royal Albert Hall hat eine nicht gerade kleine Orgel: Mit 147 Registern und 9.997 Pfeifen ist sie die zweitgrößte im Vereinigten Königreich, und auch weltweit nimmt sie einen Platz in den Top 25 ein. Als ehemaliger Kirchenorganist muss ich sie dann doch wenigstens mal gehört haben, auch wenn die Akustik in der Royal Albert Hall nun wirklich nicht vergnüglich ist. Aber da das Toningenieur-Rezept gegen schlechte Akustik Lautstärke ist, konnte man von einer so großen Orgel durchaus Kompensation erwarten.

Royal Albert Hall Orgel

Royal Albert Hall Organ, by D G Butcher via flickr.com

Und sie enttäuschte nicht. Ein äußerst bunt gemischtes Programm von Bach über Saint-Saens und Strauß bis zu (natürlich) Elgar schien zwar eher massenkompatibel getrimmt, aber setzte die Orgel mehrmals in Szene. Das Royal Philharmonic Orchestra und die Fanfarentrompeter der Welsh Guards traten in numerischer Bestbesetzung auf und erzeugten kraftvoll eine Menge Klang, doch sobald die Orgel ihre Lamellen komplett öffnete, war es vorbei mit der Orchesterherrlichkeit: Locker fegten die Pfeiffen das komplette Orchester in die Unhörbarkeit weg. Holla, das war mächtig!

Allein dies sorgt für eine imposante Erfahrung. Die ließ sich dann auch nicht trüben durch das überpathetische Land of Hope and Glory Singalong, von dem das Publikum derart begeistert war, dass es als Zugabe nochmal wiederholt wurde. Ich hätte ja lieber noch eine Orgelsinfonie gehört.

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