Dann man Ran ans koreanische Barbecue

Date March 4, 2005 | Map

Es ist immer wieder interessant, Geschmacksvarianten zu probieren, die stark vom bisher Gewohnten, in diesem Fall auch Gekannten, abweichen. Überhaupt ist die Vorstellung, einen Gasgrill im Tisch eingebaut zu haben, kurios und macht neugierig.

Auf Empfehlung einer echten Koreanerin hatten wir also einen Tisch im Ran Restaurant für vier Personen reserviert. Das war auch gut so, denn ohne Reservierung gab es nahezu keine Chance. Der Laden war beliebt, und das bei denen, die sich auszukennen scheinen: Japaner und Koreaner. Ein gutes Zeichen.

Das Menü war zunächst überwältigend. Sehr lang, und ich hätte einfach irgendetwas genommen ohne zu wissen, wie man was am besten kombiniert. Aber für sowas sind ja Bedienungen dabei, die Erklärungen liefern können. Die hatten wir aber nicht nötig, denn wir hatten ja unsere Koreanerin dabei, die gar nicht aufhören wollte, dies und das zu empfehlen. Und so endeten wir mit einer ziemlich langen Bestellung.

Ich weiß gar nicht mehr, was wir da alles bekamen, aber es war gut. Sehr gut. Frisches, rohes Gemüse, dass man in eins der drei Soßenschälchen tunken sollte, eine Art Pfannkuchen, den man auch irgendwo eintunken sollte, die traditionelle und urkoreanische Kohlspeise Kimchi und schließlich Fleisch: Extrem gut tagelang mariniert lag es zunächst in rohen Streifen auf dem Servierteller, bevor die Bedienung kam, den Grill anschmiss und begann, die unterschiedlichen Streifen auf den Grill zu legen. Wir brauchten nicht selbst Hand anlegen, das machte die Bedienung, wann immer sie vorbeikam. Kurios fand ich die Zerkleinerungstaktik: Um die Streifen klein zu kriegen, zückte die Bedienung eine einfache Papierschere und fing an zu schneiden. Sehr praktisch.

Das Fleisch wurde dann aber nicht einfach gegessen (nun, je nachdem), sondern in ein perfekt geformtes Salatblatt gelegt, etwas Gemüse dazu (sowas wie Frühlingszwiebelstreifen) und die besondere koreanische Sauce, die einen wirklich eigenartigen, zuvor selten bis gar nicht erlebten Geschmack hat, dann wird das ganze im Salatblatt zusammengeknüllt und am Stück in den Mund geschoben. Unterbricht jedes Tischgespräch erst einmal, ist aber insgesamt unterhaltsam – und vor allem extrem lecker! Richtig gut!

Das unaufgefordert servierte “Dessert” (nicht das echte Dessert) war auch witzig: eine Orange, deren Fleisch bereits perfekt herausgelöst war, aber zurück in die Schale gelegt wurde.

Fazit: Ein Highlight der Dinnerwelt, allerdings sollte man jemanden haben, der sich damit auskennt.

Probiertipp: Bunt mischen und mit Grillfleisch, Sangchi Green Leaves und Spring Onions with Aromatic Dressing Päckchen schnüren.

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