Leibliche Genüsse der Royal Academy of Arts

Date June 10, 2005 | Map

Dinner gibt’s nicht oft in der Royal Academy of Arts: Zwar hat die Academy ein Restaurant, jedoch hat dies nur bis 17.30 Uhr offen. Außer freitags. Dann wird etwas geboten: Der Selbstbedienungstresen wird abgedunkelt, ein Pianist nimmt Stellung und eine Armada von eleganten Bedienungen kümmert sich um das Wohl der Gäste, die im kunstvoll beleuchteten Raum an langen, dunklen Tischen geduldig warten.

Eine lange Karte sucht man vergebens, denn es gibt nur ein Set Menu, bei dem sich die Auswahl auf zwei oder drei Gänge mit jeweils drei bis vier Optionen beschränkt. Ist mit 18 bzw. 22 Pfund, je nach Anzahl der Gänge, für mein Portemonnaie zwar nicht gerade sehr günstig, vor allem wenn dann noch Wein und Kaffee dazu kommt, aber sowas gönnt man sich ja nicht jeden Tag. Ich jedenfalls nicht.

Natürlich bezahlt man die Atmosphäre mit. Die ist es aber durchaus Wert. Hauptgericht und Dessert waren ganz vorzüglich, und die Vorspeisen meiner Tischnachbarn sahen auch sehr gut aus. Wie in diesem Ambiente nicht anders zu erwarten, wird das Auge mindestens genauso wie der Gaumen hofiert, und um das Ohr kümmert sich ja der Pianist. Die Küche ist modern britisch, was hier heißt, dass Allerweltszutaten wie z.B. Reis und Fisch interessant zubereitet, raffiniert kombiniert und fotoreif präsentiert werden. Ein Dinner zum Genießen, von A bis Z.

Ingesamt eine schöne Erfahrung. Ich möchte jetzt nun nicht jede Woche oder jeden Monat dorthin, dazu ist es mir dann doch zu hochpreisig, und London bietet auch ausreichend Alternativen. Um allerdings ein Dinner in beeindruckender modern-eleganter, urban designter Atmosphäre zu erleben, ist ein Freitagabend in der Royal Academy of Arts eine gute Adresse.

Probierempfehlung: Schwierig, denn die Karte wechselt…

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