Resurrection Blues

Date March 4, 2006 | Map

Resurrection Blues ist Arthur Miller‘s letztes Stück und hatte zugleich im Old Vic Theatre britische Premiere, gespickt mit Stars wie Matthew Modine, Neve Campbell und…Maximilian Schell! Bei so einem Staraufgebot erwartet man von Regisseur Robert Altman und Old Vic’s künstlerischem Direktor Kevin Spacey Hochkarätiges.

Insgesamt war die Show allerdings nicht so ganz überzeugend, da muss ich den Kritiken beipflichten – und die Kritiken waren so heftig, dass das Stück vor seinem vorgesehenen Laufzeitende eingestellt wurde. Schlecht war es allerdings nicht: Matthew Modine lieferte eine über alles erhabene Schauspielleistung ab, ebenso James Fox, wenngleich er etwas reserviert daherkam. Bei Maximilian Schell hatte man den Eindruck, er rattere seine Zeilen etwas zu locker herunter, wobei das in seiner Rolle ganz witzig wirkte – allerdings auch etwas uninteressiert. Interessant, dass seine Rolle trotzdem die erforderliche Autorität darstellte, wenn auch eher wie eine Reminiszenz aus einer glorreichen Vergangenheit. Neve Campbell spielte ihre Rolle ok, vielleicht etwas zu konzentriert, und sie wirkte nicht, als ob sie zum Ensemble gehörte.

Das Stück selbst schien die Themen manchmal nur anzureißen: Die Kreuzigung des Erlösers würde im heutigen US-Amerika bestimmt kommerziell ausgenützt. Aber gerade, wenn es etwas nachdenklicher und tiefgehender wurde, ging das Spiel in eine andere Richtung. Somit schien es eine Aneinanderreihung von Szenen zu sein, die zwar einen klaren Faden hatten, aber deren Nebenschauplätze relativ blass blieben. Schade, denn so luden die aufgeworfenen Themen nicht zu weiterer Beschäftigung ein.

Toll war es dennoch, solch bekannte Darsteller auf einem Haufen zu sehen. Matthew Modine gab sich anschließend auch sehr publikumsnah – wir haben ihn aus Versehen fast über den Haufen gelaufen. Naja,”fast” ist dehnbar.

Resurrection Blues Ticket

Guardian Review
The Stage Review

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