Vue at The O2: Ocean’s Thirteen

Date June 30, 2007 | Map

Eine Woche später, gleicher Ort, nächste Eröffnung: Das Vue Cinema im The O2 war letzte Woche noch nicht ganz fertig und feierte dafür diese Woche seine Neueröffnung. Auch ein guter Trick, einen notwendigen Strom an Menschen zu dieser doch etwas abseits gelegenen Location zu bringen, das riesige Zelt muss schließlich gefüllt werden. Voll war es auch, bestimmt nicht nur wegen der Kinoeröffnung. Letztere versprach uns aber Tickets für nur £5, und das kann man sich ja nicht entgehen lassen.

Vue @ The O2, by Ian Muttoo via Wikipedia

Vue @ The O2, by Ian Muttoo via Wikipedia

Da ist man dann auch nicht so wählerisch beim Film: Das neue Vue ist ein Multiplex-Kino mit insgesamt elf Sälen, darunter angeblich der Saal mit der größten herkömmlichen Leinwand Londons. Natürlich laufen hier die ganzen Mainstream-Filme, und bei der derzeitigen Auswahl erschien Ocean’s Thirteen doch ganz attraktiv. Das war der Film dann auch, nette Unterhaltung mit Staraufgebot über etwa zwei Stunden. Gefällig, witzig, nicht zuviel Tiefgang, und es passierte andauernd etwas. Aber auch kein Potential zum neuen Lieblingsfilm. Egal, denn ein wesentlicher Teil der Abendunterhaltung war die Entdeckung des neuen Kinos an diesem Ort.

Im größten Saal hatten wir zwar nicht unsere drei Plätze, aber auch unser kleiner Saal bot gute Sicht von äußerst bequemen Sitzen. So macht Kino durchaus Spaß, allerdings ist es ein Saal, den man in dieser Form auch anderswo findet. MacDonaldisierung der Kinoerfahrung. Insofern lässt sich auch über das Kino nicht viel sagen, außer, dass hier das etwas seltsame Konzept des Ticketverkaufs an der Popcorn-Kasse vollständig umgesetzt ist.

Anschließend testeten wir noch eine Bar in der Entertainment Avenue, bzw. eigentlich eher schon am Ausgangsbereich des The O2: American Bar & Grill. Tja, was soll man dazu sagen? Auf schick getrimmt, sehr tiefe Ledersofas, die hübsch aussehen, aber nicht übermäßig bequem sind. Die Drinks lagen im Gegensatz zum niedrigen Tisch preislich dementsprechend etwas höher. Bonus war die Live-Musik, die allerdings auch nicht vollständig über die doch eher sterile Atmosphäre hinweg täuschen konnte.

Wir unterhielten uns dennoch gut. Nochmal möchte ich allerdings nicht in diesen Laden; auch wenn die anderen Bars in der Entertainment Avenue nicht gerade weniger steril wirkten, sollte der ein oder andere doch etwas mehr Wohlfühlgefühl aufkommen lassen. Zuhause entdeckte ich zu meinem Entsetzen, dass ich an diesem Abend den Halsabschneidern Greenwich Inc mein Geld in den moralverseuchten Hals geworfen hatte. Dabei waren wir extra nicht in die Inc-Bar gegangen, bei der man schon vom Namen her erkannte, wer der Besitzer war. Aber nein, Greenwich Inc besitzt im The O2 offensichtlich einige Läden, deswegen wirkt das wohl so steril…

Dummerweise wird sich die doofe Inc-Gruppe hier wohl eine goldene Nase verdienen, Konzertgänger haben erstens keine endlose Auswahl und werden zweitens auch nicht gerade wählerisch sein. Naja, aber wenn selbst der informierte Kunde hier unter dem riesigen Zeltdach im Prinzip mangels Angebot gar nicht in der Lage ist, Ketten zu ignorieren…was aber momentan noch doppelt schwer ist, weil die Hälfte der Restaurants und Bars noch gar nicht offen ist. Also weiteres Potential, mit Neueröffnungen Kunden anzulocken. Ich sehe schon, das The O2 hat Spektakel-Marketing begriffen.

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