Can sound kill?

Date September 28, 2006 | Map

Ins Dana Centre wollte ich immer schon einmal. Ganz besonders heute zu dem Event mit dem verheißungsvollen Titel: Senster. Can Sound Kill?

Zwei Tickets hatte ich vorbestellt, und als ich an der South Kensington Tube Station wartete, wurde mir bewusst, wie klein doch London ist: Plötzlich traf ich nämlich eine Bekannte, die auf jemand wartete, den ich auch kannte! Scary.

Dana Centre

Auf das Dana Centre wurde ich ursprünglich durch die Anzeigen im Time Out aufmerksam. Die dort angepriesenen Events, meist mit wissenschaftlichem Bezug (das Dana Centre ist ein Science Museum Spin-Off), wirkten immer irgendwie interessant und machten neugierig. Als dann das audiobezogene Event Senster annonciert wurde, war mir klar: Da muss ich hin. Und dort waren wir nun, zunächst im Café, wo mir nochmals bewusst wurde, wie klein London ist: Es tauchten nämlich plötzlich zwei Bekannte auf! Very scary.

Senster selbst war eine Mischung aus Vortrag, Konzert und szenischer Darstellung. Interessant war die Warnung, dass Schwangere und Herzpatienten lieber nicht teilnehmen sollten, denn die Frage “Kann Schall töten?” war durchaus ernst gemeint. Leider wurde sie im Einführungsvortrag nicht so richtig aufgegriffen oder gar beantwortet. Es handelte sich natürlich um die Anspielung auf Infraschall, der laut einiger Wissenschaftler töten kann, wenn die Eigenfrequenz der inneren Organe getroffen wird, die dann durch den Resonanzeffekt aneinander reiben und schließlich aufplatzen würden, was fatale innere Blutungen zur Folge hätte. Oder so ähnlich. Die fragliche Frequenz ist 7-8 Hz. Oder auch nicht. Alles geheime militärische Forschung. Bekannt ist jedenfalls, dass es ein Patent für eine entsprechende Mordwaffe gibt, die von ihren Dimension her nicht gerade klein und transportabel ist.

All diese Information wurden uns aber verschwiegen. Erwähnt wurde allerdings der bekannte Trick, mit Infraschall-Orgelpfeifen ein unangenehmes Gefühl bei den Zuhörern zu erzeugen. Genau dies sollte bei Senster stattfinden, natürlich mit sicheren Schallpegeln, schließlich gibt’s hier ja strenge Health’n’Safety-Regeln. Das Experiment hat allerdings nicht so richtig geklappt, denn ich hab’ nix gespürt. Ich saß wohl auf einem Wellenknoten und vermute auch, dass der Raum dafür etwas zu klein war. Ein groß angelegtes Experiment im Purcell Room von der Senster-Künstlerin Sarah Angliss aka Spacedog UK soll eindeutige Hinweise geliefert haben, dass Infraschall tatsächlich für Unwohlsein und ähnliche Gefühle sorgt.

Bei Senster jedenfalls ging’s nach einer Pause weiter mit einem szenischen Konzert-Schauspiel für Schauspieler/Musiker und Animation. Dargestellt wurde eine Werwolf-Geschichte, und eingesetzt wurden unter anderem ein Theremin. Schön, dieses Instrument, das in den letzten Jahren wieder einiges an Aufmerksamkeit bekommen hat, in diesem avantgardistischen Kontext zu sehen und zu hören. Das Schauspiel war auch witzig, denn die Akteure haben gut mit der Live-Animation interagiert. Alles in allem ein wirklich lohnenswertes Event.

Wir sind anschließend noch zu einem kurzen Dinner in einem nicht weiter erwähnenswerten Café gelandet, was aber als Ausgeh-Abschluss nicht so prickelnd gewesen wäre. Also fanden wir noch The Prince Regent, ein Gastropub, der nicht ganz so überfüllt war wie die anderen Pubs. Nett, wenn man einen zeitgemäßen Gastropub sucht; das Publikum ist auch nicht ganz so Yuppie-mäßig, wie der Laden vermuten lassen würde. Die Einrichtung war jedenfalls cool und vor allem bequem! Wer eher Traditionelles sucht, ist hier jedenfalls falsch, und ich würde für diesen Pub auch nicht extra hierhin fahren, aber wenn man in der Gegend ist und die anderen Pubs voll sind…

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