Promming: Pomp and Circumstance ganz anders

Date August 2, 2006 | Map

In London ohne geprommt zu haben? Unmöglich! Mein allererstes Prom-Konzert war gleichzeitig mein erster Besuch des Inneren der Royal Albert Hall. Was für eine Halle! Optisch wunderschön, besonders in der BBC-Prom-Aufmachung, akustisch eine einzige Katastrophe. Lässt den alten Witz aus Tontechniker-Zeiten wieder auferstehen: Für nur einmal Eintritt kann man die Musik gleich zweimal hören…im Abstand von etwa 0,1 Sekunden.

Für die Proms kann man zwar Karten im Voraus bestellen, aber da die Konzerte auch für die “Normalbevölkerung” gedacht sind, kann man sich einfach vorher anstellen, um für nur 5 Pfund (letztmalig dieses Jahr) einen Stehplatz in der Arena oder der Gallerie zu ergattern. Das nennt sich dann Promming, und das haben wir gemacht.

Proms 26 2006 Ticket

Unglaublich, was hier an Konzerten geboten wird. Heute stand das BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Andrew Davis auf dem Programm, unter anderem mit einer Weltpremiere: Pomp and Circumstance, allerdings nicht der – pardon – kitschige voll-englisch-nationale erste Marsch, sondern der sechste, der auf Basis einiger Skizzen von Anthony Payne angeblich im Sinne Elgars finalisiert wurde. Ja, äh, schön. Wenn ich mich noch daran erinnern könnte.

Erinnern kann ich mich ganz sicher aber an Schostakowitschs Konzert für Klavier, Trompete und Streicher. Der Trompeter wirkte nämlich eher wie ein Anhängsel, dem manchmal angezeigt wurde: “Jetzt darfst du auch mal”. Ansonsten war der Pianist oberdeutlichst stärker im Mittelpunkt. Witzig, dass mein Eindruck auch in einer professionellen Konzertkritik bestätigt wurde. Klingt ja fast so, als würde ich mich auskennen.

Prom 26 Review

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