Glamour Dinner: Chino Latino

Date February 26, 2007 | Map

Heute mal was anderes:

Chino Latino is the place to go when you want a laid-back drink or a meal in an upbeat glamorous surrounding.

In glamourösen Umgebungen halte ich mich jetzt nicht jeden Tag auf, nicht zuletzt, weil sich der Preis für Prunk im Portemonnaie widerspiegelt. Dieser Effekt lässt sich für bis zu sechs Personen mit der Taste London Card dämpfen, und eine Geburtstagsfeier ist durchaus ein willkommener Anlass für ein wenig Glamour. Und so trafen wir uns zu sechst im Chino Latino. Ob dieser Laden halten würde, was er auf der Website verspricht?

The place itself is uber trendy; the décor gunmetal grey, crimson and cream, and fashionably under-lit. Chino Latino has perfected the art of the sophisticated and cosmopolitan dining experience.

Yeah, right. Whatever.

Wenn man die Marketingsprache im Zitat oben um die emotionalen Adjektive reduziert, stimmt die Beschreibung durchaus, und da das Restaurant im Riverbank Park Plaza Hotel untergebracht ist, hat man auch einen Business-orientierten Glamourfaktor. Da nehme ich natürlich wenig Rücksicht drauf: Von der Arbeit kommend war ich in diesem Laden definitiv underdressed. Aber das, finde ich, hat auch seinen eigenen Stil. Und spätestens seitdem ich vor über zehn Jahren verschmutzt, ungewaschen und mit dreckigen Rucksäcken nach einem Drei-Tages-Zelttrip selbstverständlichst mitten durch die Marriott-Lobby in Anchorage zu den Lifts flanierte, kenne ich da nix mehr.

Wir hatten ausladenden Platz an unserem Tisch, die Bedienung war sehr effektiv und freundlich und zum Glück hatten wir die Taste London Card. Getränke waren zwar nicht drin, aber trotzdem bestellten wir uns Cocktails als Apéritif, denn die klangen sehr interessant: Mein Dragon Fly bestand aus Zitrus-Vodka, Sake, Lychees, Vanille und frischen Chillies! Klang aufregender, als es letztendlich schmeckte, aber durchaus ein Erlebnis. Auch für die Augen: Die Wasserflaschen fand ich ziemlich stylish, bis ich sie etwa ein Jahr später bei Sainsburys gesehen habe, was den Eindruck im Nachhinein doch etwas trübte.

Von der Küche erwartete ich ursprünglich südamerikanisches, rein vom Restaurantnamen her, aber die Betonung muss wohl eher auf Chino liegen: Pan-Asia war angesagt, sprich japanisch, thai, chinesisch und was drumherum ist. Wir teilten uns Tempura und Sushi als Starter, doch irgendwie weiß ich gar nicht mehr, was wir sonst noch hatten (und kann dementsprechend nichts empfehlen). Ich weiß nur, dass es visuell Haute-Cuisine-Anspruch hatte und auch sonst auf den Punkt zubereitet war, ich aber nicht bereit wäre, ohne Rabatt den vollen Preis zu bezahlen. Aber ich gehe ja auch nicht ins Star-und-Sternchen-Restaurant Nobu, da steckt der gleiche Besitzer hinter.

Fazit: Mit der Taste London Card ein Erlebnis, ohne Karte gehe ich lieber woanders hin, weil mir trendy Glamour nicht so liegt.

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