Badesalz am Abend

Date January 27, 2007 | Map

Wenn Heimatgefühle auftreten und auf Nostalgie treffen… Irgendwie hatte sich im Forum eine (süd-) hessische Diskussion entwickelt, und die Idee eines Badesalz-Abends kam auf. Tatsächlich wurde bei Henni und Gerd angefragt, ob sie nicht nach London kommen wollten. Sie freuten sich offensichtlich über diese “ungewöhnliche” Anfrage, hatten aber leider keine Pläne, auf die Insel zu kommen. Daher organisierten wir einen Privatabend mit Zwiebelkuchen, Laugenbrötchen, Stöffsche und natürlich ganz viel Badesalz.

Und das nach einer anstrengenden Badminton-Session! Auf dem Weg dahin passierte etwas, an das ich mich mittlerweile gewöhnt habe, es aber für eine Stadt wie London in der Häufigkeit immer noch ungewöhnlich finde: Ich traf zufällig einen Bekannten. Diesmal dummerweise einen, den ich überhaupt nicht mochte, weil er Ursache der ersten Katastrophe dieses Jahres war, die sich zu diesem Zeitpunkt schon stark andeutete – wie ich bereits ahnte, das Opfer aber wohl noch nicht.

Jedenfalls war der Zwiebelkuchen bereits im Ofen, als ich offensichtlich mit als Erster in einer wirklich tollen Wohnung mit kontinentaleuropäischer Wohnqualität und verhältnismäßig riesigem Wohnzimmer ankam. So kann man in London also auch wohnen, hübsch! Die Miete pro Person dieser Zweier-WG ist ja auch lediglich mehr als doppelt so hoch wie die für mein kleines Studio…

Der Badesalz-Abend war letztlich doch mehr ein Stöffsche-Abend, denn die mitgebrachten CDs gingen stark im Grundrauschen des Klönens unter. Höhepunkt war dann aber doch Abbuzze! Der Badesalz-Film, den ich bis dato noch nicht kannte. Sehr lustig, besonders, wenn man ihn in der Gruppe sieht. Am Montag danach war mir etwas unwohl im Fahrstuhl, aber die Alternativen hatte ich auch nicht in guter Erinnerung.

Während für die eine Hälfte der Abend beendet war, zog die andere Hälfte (samt meinem Sportzeugs) ins Village East, eine doch ziemlich szenige Kneipe/Bar mit Restaurant, leicht bohemian, aber auch ein Ort zum gesehen werden. Wir wurden gerade noch so eben mit ein wenig Überredungskunst reingelassen, dann wurde die Tür dicht gemacht, aber die Party ging weiter; wer drin war, konnte bleiben, neue Gäste kamen aber nicht mehr rein. War ziemlich voll – nicht nur der Laden, sondern vor allem das Mädel einen Stehtisch weiter, die plötzlich einfach umkippte und erst einmal auf dem Boden liegenblieb. Sie fing aber schon ziemlich schnell wieder an zu lachen.

Nach Hause wollte ich dann eigentlich per Nachtbus kommen, der alle halbe Stunde fahren sollte; die Bushaltestelle war zum Glück nicht gar so weit. Kurz bevor ich dort ankam, sah ich gerade einen Bus von hinten – na super. Da laufen besser ist als warten, überlief ich in der nächsten halben Stunde so etwa fünf Haltestellen, bis ich dann den nächsten Bus erwartete. Der aber war voll und hielt erst gar nicht – na super. Also lief ich weiter und schaffte diesmal etwa acht Haltestellen; mittlerweile war ich am Surrey Quays Shopping Centre. Ich hätte ja auch gerne noch nachts gegen drei im 24-Stunden-Tesco eingekauft, aber heute war schon Sonntag, da ist nichts mit 24 Stunden Öffnungszeit. Pech gehabt, vor allem, da ich gerade wieder einen Bus von hinten sah – na super. Letztendlich waren es aber nur noch knapp 25 Fussminuten nach Hause. Toll, so ein anderthalbstündiger 9-km-Nachtspaziergang fast bis Zone 3, wenn man sich knapp zwölf Stunden vorher beim Badminton verausgabt hat…London ist cool, und ich jetzt fertig.

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